Mittwoch, 29. April 2009

Eleni Karaindrou & Theo Angelopoulos



Manchmal müssen wir unser Kostbarstes begraben


Sometimes we must bury our most precious things.




Die Alarmanlage

Jeden Tag schallt eine Einbruchsalarmanlage heraus, obwohl es keinen Einbruch gibt. Die hallen alle gleich, wie ein angstvoller, gefangener Vogel, oder eher wie ein mechanischer, dessen Innenleben entzweigeht, was eine schmerzhafte Wiederholung ohne Ausklangshoffnung ergibt. 

Als ich für das Aufhören dem Schrei des Ersatzvogels erwarte, erinnere mich an das, was ich als Kind gelesen hat: die Geschichte der Nachtigall, von Hans Christian Andersen geschrieben. Die geht um einen Vogel und einen König; der König hat den Vogel so hochgeachtet, weil der Vogel so schön singen konnte. Aber einen Tag bekam der Könnig eine Spieldose in Gestalt von einem mit Edelsteinen besetzem Vogel,  und solch ein schönes Lied kam von seinem Kehle. Aber das Lied war nur eine Wiederholung von Musiknoten, ohne Veränderung. Plötzlich, nach vielen Jahren Singen, zersplittert etwas, und der Gesang verändert sich in einem Schwirren und dann war der Ersatzvogel still.

Ich warte bis dahin, wenn die andere Töne wieder klingen kann, oder bloß bis Ruhe. Und zuweilen finde ich Trost
 in diesem Zugrundegehen.

Freitag, 17. April 2009

Erstes Thema

Schon zwei Monate später, ohne etwas geschrieben zu haben -- das ist die Faulheit. Im Geist der Stoiker soll ich hingehen, und jede Woche etwas sagen, einfach nur die Sprache zu verbessern, die Erkenntnis zu geltend zu machen.
Das Thema dann für heute: die Selbstnachsicht.
Ich habe vor kurzem ein von einem Bekannten geschriebenes Gedicht gelesen, das nicht sozusagen 'dürftig' geschrieben wurde, aber als ich es gelesen habe, verspürte ich ein scharfes Gefühl von Abneigung, was für mich gleich familiär und vorüber (so hoffe ich) war. Das Gedicht war so geschrieben, die Stelle und den Wert des Dichters zu beschreiben -- noch dazu, die Stelle zu finden. Hier ist ein Thema das an sich interresant sein könnte, besonders (so finde ich) wenn der weitere Kontext eine Untersuchung von dem Leser/der Leserin aufgefordert wurde, die Lebensfähigkeit der Stelle des Dichters zu bewerten, und danach zu fragen. Die Aufforderung selbst ist eine Weise, 'tiefer' in das Gedicht und in das Leben zu erforschen -- nicht so dass eine Antwort gefunden werden soll, sondern so dass ein anderer Ausblick sich eröffnen könnte. Das Ziel: die Tür zu öffnen, Mitteilung machen. Was nur um selbst geht ist ein geschlossener Kreis: und das finde ich immer mehr ausdruckslos und flau. Was nicht heißen soll, dass alles über das Ich geschmacklos ist -- das Ich ist eine Ausgangslage, und man als Mensch kann sie nicht abwerfen. Aber ist das Ziel immer die Gleiche zu bleiben, so dass die Ausgangslage verändert sich nie? Das ist die Stagnation. Das ist der Widerstand gegen die Veränderung und die Möglichkeit sich heraus zu laufen.