Dienstag, 27. März 2012

Montag, 26. März 2012

Aufhebung

Der Junge, der überlebt, mitten im Geröll steht --
hat er sein Publikum?
Seine staubbedeckten Augenwimpern fallen schwer.
Leicht!
waren sie irgendwann,
dann kam die Aschenflut.
Er sang,
und mit einem Ton,
dem Mittleren,
nein!
Es war zwischen den Tönen --
als er einatmete, als er nur kurz das Leben innehielt --
da fielen die Blätter, verbrannt und scheinbar endlos nieder.
Seine Hände aufgehoben -- er gab sich hin
und schützte die Augen vor dem feurigen Blick.
Wer war es, der ihn hörte?
War es immer nur Staub und Asche?




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Sonntag, 25. März 2012

Samstag, 17. März 2012

Spaziergang

und wenn ich mich bewege
(auch vor dem Anfang war es so)
immer wieder wiederholend, das Meer,
A mari usque ad mare
schwankend und langsam.

der Kaffee: zu heiß
der Tag: zu kalt
schwankend und einsam
und wenn ich atmen muss,
was tue ich dann?

Respekt vor dem Termin
vor dem Ende,
Dieser Kopf im Fenster, ein Muster,
dunkel, anonym.

Nein, ich will nicht wissen
wieviel Uhr es ist.

Die Frau: entkräftet
und ewiglang und fein wie Wogen ausgebreitet, fast vorüber


Ein kleiner Stuhl am Eingang
Ein Ruheplatz für Aufgeopferte
Schweine vor Perlen
Dumm und weit, weit weg
die Blumen blühen tatsächlich:
das alljährliche Leitmotiv der Natur.
Es sei der Liebestod tausenden Momenten,
der spricht, die Töne von gestern, die Töne vom Fenster:
Die weiche, schwache Klarinette.

--Es ist so hell, zu hell, um träumen zu können.
--Ja?
--Sind meine Augen leer?
--Ich kann sie nicht mehr sehen.
(Ich kann das Meer nicht sehen.)

Und gleich neben uns, ein anderer Ton, passiert's.
Was?
Das wissen wir nicht genau, nur das Wesentliche.
Nur -- die Ambulanz ist da und schreit.

Um mich herum -- Sprachen
die ich nicht verstehe;
Das Mädchen mit winzig-kleinen Füßchen;
Die Frau, die sich so entwickelt hat.
Glücklich?
Nur -- die Schuhe sehen unbequem aus.

Ich könnte mir ein anderes Schloß denken

Paul Klee
Grenzen des Verstandes, 1927
Ich könnte....

Donnerstag, 8. März 2012

Unter dem Kronleuchter tanzen die Parzen,
drehend im Kreis des unbegabten Überflusses.
Die eine Kerze oben zuckt,
wird dadurch ausgelöscht;
Und die ganze Krone --
ihr Gleichgewicht schon längst verloren --
fällt ins Dunkel nieder.
Die Parzen tanzen weiter:
blind und toll und frei in ihrem Wahn.
Rund um die dunkle Krone
tanzen die Parzen im Kreis
der ungesagten Töne.

the frustrated ego:

If it is the simplest of things that fill our lives with poetry, why does this lamp not speak to me? Its threaded shade is true enough, capable, illuminated, and yet its shine falls short, is flat, is melted in the air before me, before I could have seen it. And if I swim in these my thoughts, if JOYCE was right, if FREUD was right, if this stream should lead me somewhere fruitful (paradise? presumption!), how could I know? How, how, how could I know?
This reflection of light in the window (there are no mirrors here) seems scoffing, seems dark and doubtful. Even the reflection of the light looks unsure of itself, doubled again because of the double glass panes.
No: rather, it is instead
the secretive green
of the bottle beside it
that glistens,
content in its elegance,
truer to its subtle nature,
holding its complement,
the red.

Mittwoch, 7. März 2012

notes

Seltsame Dinge in den letzten Tagen. Ich sollte anfangen, jeden Tag eine Liste aufzuschreiben.

telephone ghosts
double encounters (the jazz-like spontaneity of strangers' conversation)
lacrimosa through the pipes, the walls, the floor?
mythos
Odysseus
Even this: Ich bin der Welt abhanden gekommen
green crystal waves (Eichendorff, Novalis -- nicht so seltsam, vielleicht): je vois Vernet, toujours Vernet, bien que je ne particulièrement aime ses peintures. Mais ses vagues sont émeraudes.

Montag, 5. März 2012

The singer's trained and assured voice delivered the notes from a century and half ago, and with a sweeping gesture, she tried to negotiate that distance, summoning the retired muse here in the space before us. The other hand clasped the case of the Steinway. The muse would not come. And who could blame her; for the most part unwanted or unacknowledged, she nevertheless held fast to her dignity.
And this art, it seems, has been dying for generations. The sapphire bracelet and the gown are thrown over her, though they cannot diffuse the staleness of the air, the hollowness of the tones, the cold toll of bells in an abandoned parish church.