Samstag, 25. Mai 2013

Freitag, 24. Mai 2013

Pension Diamant



Die Frau auf der Straße, grün gekleidet, verschwindet ins Laub.
Es ist kühl, fast kalt. Sie geht mit einer Tasche; die hängt von ihrem Handgelenk und schwingt.
Der Klarinettenspieler vor Dussmann spielt nach Jahren das gleiche Lied.
Der Ahnenkult zeigt sich in den Namen der Straßen, Plätzen, das ganze U-Bahn-Netz ist voll mit Geistern.
Die Musik Berlins ist immer noch mithilfe von Fremdakzenten bestimmt: "Zwei Stick ein Eiro"
und müden Straßenverkäufern.
Stoff überall -- könnte den Landwehrkanal decken, oder aufsaugen.
Lachsbrezel.
All das spricht auch von Dir (wer bist Du eigentlich?)
Und ja, ich warte auch auf dich
-- wie alle immer warten, langsam
spielt das Lied, wie für mich --
mit Photo, parat.
Aber nichts hier ist glatt, flach, eben. Dein Weg ist  so.
Ein Stadtteil, aus Steinen und zerbröckelten Schicksalen.
So extrem möchte ich nicht reden, doch der Eindruck ist klar.
Du Mosaikstadt.
Nebeneinanderliegend, auf dem Boden. Und Sand und Staub dazwischen, was glänzt,
zunichte gemachter Diamant.




Montag, 20. Mai 2013

schlossbeleuchtung, zum dritten oder vierten mal

der mensch ist ein einfaches wesen, wenn das licht explodiert

das licht in der mitte, das schöne, verbrannt

vergibt

gibt sich hin -- die HINEGEBUNG ist alles

wenn ich mich richtig erinn're

der mensch ist ein einfaches wesen, wenn das licht explodiert

und aus dem schönen Grün: Purpur

es wächst das purpurne feuer

allein und verwahrlost, wie sonst?

der laut sammelt alles

der laut ist vorbei

und in der erinnrung fallen Gefühlen herunter

wie wasser wie feuer wie wein in den glas

geschickt, geschenkt

der mensch ist ein einfaches wesen, wenn das licht explodiert

und wer schreit? die hunde

von dörfern und welten weit weg

wer kracht schon da oben?

die Lichter, die den Tod nach Jahrhunderten suchten,

der mensch ist ein einfaches wesen, wenn das licht explodiert

und wenn sich das licht noch hingeben möchte

das ist der grösste triumph, ja wohl!

Raus damit! Das Grüne wird groß,

und purpur am Ende, wie Haut auf dem Kind,

das allein sich durchkämpft,

sich ergebend, warum?

was soll's?

das krachen am ende -- zu viel!

mein gott ist's zu viel

das licht kann sich nicht mehr befreien danach

kann sich nicht mehr befreien danach

denn der mensch, die einzige hoffnung,  ist ein einfaches wesen, wenn das licht explodiert