Montag, 28. Mai 2012

like a spirit in the hallway, to disappear, be swept into the dance of this unlit chandelier... a flurry of voices behind doors on either side, where masks are displayed and imitations abound, some more cunning than others, some more precise, some threateningly individual and for that reason -- if only for that reason -- almost not at all, almost here in this empty hall too, almost also swept away by the consolation of distance, its promise of memory.

Donnerstag, 24. Mai 2012

zugunfähig




Rückfahrt nach drei Jahren
die Blumen werden nicht mehr da sein, natürlich
sie waren auch nie meine
das Kind, irgendwo, etwas größer geworden
jeder Tritt unrückführbar
nur der verhallene Rhythmus, vielleicht, 
im Glas geprägt 

Dienstag, 22. Mai 2012

Nicht mehr viel Zeit

mit diesen willkürlichen Gegenständen und Innenräumen.





Verweilet doch

Verweilet doch, meine lieben Gedanken, ihr seid in diesem Moment ja doch so schön.
Auf dem Bierdeckel geschriebene Gedanken, auf der Geschäftskarte einer Frau aus Japan. Mit Blumen am Rand des Flusses -- haltet euch fest! Per aspera ad astra! Aber nein, euer Geist hat sich schon freundlicherweise verabschiedet. Das Verweilen, von unbestimmter Dauer, von Weinglasdauer, schimmernd mit Smaragdfedern der jungen Wildenten. Bald hohl, oder, was noch schlimmer ist, bald aus Stein. Tatsächlich. Verblüffter Stein. Ihre Schädel aus Lehm. Und wenn die Gedanken dann auch aus Stein wären? Durch die Steine bis zu den Sternen.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Der Himmel hält die Welt, sozusagen. Aber das nur vorläufig.

Samstag, 12. Mai 2012



If I had a year off I would travel around eastern Germany and take photos of all the old/former train stations I could find.
Das Glühen der Rapsblüten am Rand der Wolkenschatten. Sanfte Übergänge ins Dunkelgoldgrün.

Da im Fenster erscheint unser Spiegelbild, länglich halb entfremdend. Fahle durchsichtige Gäste sind unsre Gesichter, Geister über dem Rapsfeld schwebend.
hear it in my spirit

Dienstag, 8. Mai 2012

Der Briefträger geht mit seiner roten Tüte. Briefe sind drin. Eingepackte Botschaften. Möglicherweise. Aussterbende Gebräuche.
Der Mann stand mitten in der Straße. Er nickte wiederholend mit dem Kopf und nach dreißig Sekunden sprach er unverständlich irgendetwas vor sich hin. Er stand in dieser Welt allein, aber in seiner hatte er Zuhörer, die ihn verstanden -- nein, so was kann ich nicht behaupten. Sah er mich als ich an ihm vorbeiging? Sah er die Gruppe Jungen, die so laut da schrieen? Was sah er noch?
Die Spaltung zwischen uns war unüberschreitbar, aber wird es immer so sein?

Samstag, 5. Mai 2012

Die Kanäle umfassen das reglose, stumme Wasser.
Darauf spielen Kinder und wissen nicht, dass der Stein, worauf sie spielen, eine bändigende Macht über ihre wässrige Spiegelbilder ausübt.
In this house, where being kind is cruel, the halls remain empty. On the street, where being curtly kind is expected, our glances trace the cracks in the pavement silently until someone signals: 'hello'. It is sudden, sad, and for all the nothingness of history, it seems nonetheless to conjure two versions of an at best imagined story. An inhumane shyness shines from eyes, still, and I fear the day it strikes out.